In Hohenloh entsteht eine Einrichtung für Senioren

Jana Beckmannam 01.06.2016 um 08:06 Uhr
Detmold. Wie im Dornröschenschlaf liegen sie da: die grün gestrichenen, alten Kasernengebäude an der Richthofenstraße. Bei der Nummer 37, links neben dem Hohenloher Zweig des Bildungshauses Weerth-Schule, herrscht jedoch neuerdings ungewöhnlich viel Bewegung. Die Bonitas Holding mit Hauptsitz in Herford lässt das Gebäude zu einer Pflegeeinrichtung umbauen.

“Wir haben schon viel Geschichte aus dem Haus herausgeholt”, sagt Lars Uhlen, Gründer und Geschäftsführer der Bonitas Holding, mit Blick auf die laufende Entkernung. Wohlgemerkt nichts, was bewahrenswert gewesen wäre. Auf dem Dachboden seien noch ein paar alte Ordner aufgetaucht; ansonsten habe es keine Spuren der britischen Rheinarmee, die einst in den Hobart Barracks in Hohenloh stationiert war, mehr gegeben – abgesehen von den Gebäuden an sich, versteht sich.
Ähnlich wie die Nachbarhäuser steht auch die Nummer 37 unter Denkmalschutz, so dass einige Auflagen erfüllt werden müssen. “Die vordere Fassade muss erhalten bleiben”, berichtet Uhlen. Entsprechend müsse das Dach mit seinen Gauben und seiner Eindeckung auch nach historischem Vorbild erneuert werden. Und auch die Holzfenster sollen hier erhalten bleiben, wogegen im hinteren Teil auch Kunststofffenster erlaubt sind. Bereut hat er den Kauf nicht. “Ein Neubau hat doch keine Seele. Außerdem ist er nicht automatisch billiger”, sagt der Geschäftsführer.
Im Gegensatz zur Fassade steht im Inneren in den kommenden Monaten eine Kompletterneuerung an. Die Raumzuschnitte werden verändert, Elektro- und Sanitäranlagen saniert. Dazu kommen neue Fußböden sowie der Einbau eines Fahrstuhls. “Es wird ein Neubau in alter Hülle”, sagt der Geschäftsführer.
So soll nach und nach eine neue Pflegeeinrichtung entstehen. Im Untergeschoss ist eine Wohngemeinschaft für 17 Senioren mit Pflegestufe geplant, die in Einzelzimmern inklusive Bad leben werden. Dazu kommt eine große Küche mit Aufenthaltsbereich sowie eine Außenanlage auf der Rückseite des Gebäudes, die über eine Terrasse und einen Sinnesgarten verfügt. Im Obergeschoss soll zudem eine Intensivpflege-Wohngemeinschaft für zehn Beatmungspatienten entstehen.

“Der Unterschied zu einem klassischen Seniorenheim ist, dass wir über die besondere Wohnform mehr Mittel für Personal bekommen – sowohl in der Nacht als auch am Tag”, erläutert Uhlen. Grund dafür seien nicht etwa Managementfehler bei allen anderen; es handele sich vielmehr um ein Systemproblem.
Die Eröffnung soll nach einer rund einjährigen Bauphase voraussichtlich zum 1. April 2017 sein. Einige Plätze sind nach Angaben der Bonitas Holding bereits vorgemerkt.

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